Demografischen Wandel gestalten, ländliche Räume entwickeln – Jung und Alt vernetzen
Rheinland-Pfalz ist ein vielfältiges und modernes Land. Die Menschen leben in Städten und Dörfern. In Rheinland-Pfalz sind 60 Prozent der Fläche ländliche Regionen, die die fünf Ballungszentren einbetten. Jede Stadt, jede Region steht vor unterschiedlichen Herausforderungen. Rheinland-Pfalz bedeutet für die Menschen Heimat und ist auch in Zukunft allerorts, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, lebenswert.
Digitale Anwendungen können dabei helfen, das Leben der Bürgerinnen und Bürger attraktiv zu halten. Die Landesregierung trägt mit ihren Maßnahmen dazu bei, dass junge Menschen in den ländlichen Regionen bleiben und sich neue Bürgerinnen und Bürger auch auf dem Land ansiedeln. Denn die digitalen Möglichkeiten können uns helfen, das Leben in der Gemeinde einfacher und unkomplizierter zu organisieren, selbst wenn ein Mensch jeden Tag etliche Kilometer zu seiner Arbeitsstelle pendelt oder im Schichtdienst arbeitet. Die Landesregierung wird hierbei auch die ältere Generation in der Teilhabe und Nutzung der digitalen Möglichkeiten und Chancen in ländlichen Räumen mit Qualifizierung und Beratungsangeboten unterstützen. Die Kommunen im Land entwickeln sich ins digitale Zeitalter und lokale Unternehmen bekommen neue Perspektiven. Die Technik steht dabei im Dienste der Menschen. Die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer legen Wert darauf, dass alle Generationen gemeinsam leben können und sich gegenseitig unterstützen. Junge und alte Menschen sollen hier ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können.
Jedes Dorf in Rheinland-Pfalz wird zum Digitalen Dorf.
Die Landesregierung fördert – mit rund drei Millionen Euro – gemeinsam mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. und dem Fraunhofer Institut für Experimentelles Software Engineering digitale Angebote im ländlichen Raum. Das Modellprojekt „Digitale Dörfer“ startete in Betzdorf im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) sowie Eisenberg und Göllheim im Landkreis Donnersbergkreis als Testregionen. Die „LieferBar“ – der Lieferservice für die Gemeinschaft – und die „Bestell-Bar“ – der regionale Online-Marktplatz – wurden im Jahr 2017 erprobt. Im Jahr 2018 wird das Angebot um die Gemeinde App, den „DorfFunk“ sowie die „DorfNews“ und die „FahrBar“, durch die die kommunale Mobilität einfach organisiert werden kann, ergänzt. Die Lösungen der Digitalen Dörfer sollen zukünftig in allen rheinland-pfälzischen Kommunen genutzt werden können.
Die Landesregierung unterstützt durch Schulung und Beratung die Kommunen bei der Digitalisierung.
Die Landesregierung macht die Kommunen fit für eine bürgerfreundliche digitale Verwaltung. Das Rheinland-Pfalz-Portal bietet für Land und Kommunen digitalen Service aus einer Hand. Im Landkreis Cochem-Zell, als Modelkommune E-Government, wurde in einer Kooperation Bund-Land und Kommune eine papierlose Verwaltung geschaffen. Auch ein Servicekonto ist bereits im Einsatz, welches Verwaltungsdienstleistungen, Zuständigkeiten und Ansprechpartner bündelt und so einen Weg zur einfachen, kostengünstigen und schnellen Umsetzung von Bürgerservices bietet. Die Landesregierung bietet den Kommunen begleitende Beratung an. Dafür hat die Entwicklungsagentur
Rheinland-Pfalz e. V. im Auftrag der Landesregierung ein Angebot mit Workshops konzipiert, denn Bürgerinnen und Bürger, Politik und Wirtschaft vor Ort müssen ihre Handlungsspielräume und Möglichkeiten im digitalen Zeitalter kennenlernen. Um die Digitalisierung sinnvoll gestalten zu können, müssen sich die örtlichen Verwaltungsstrukturen weiterentwickeln. Die Landesregierung unterstützt sie hierbei.
Coworking Spaces werden auch im ländlichen Raum etabliert.
Die digitalen Möglichkeiten bringen neue, virtuelle Arbeitsmodelle hervor. Viele Bürgerinnen und Bürger können so von jedem beliebigen Ort aus arbeiten und sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen vernetzen. Nicht jeder möchte dabei aber zu Hause sitzen, sondern lieber Kontakt zu anderen Berufstätigen aufnehmen. Coworking Spaces, also gemeinsam genutzte Mietbüros, bieten neue Formen der Arbeit. Dadurch wird wohnortnahes Arbeiten ermöglicht, der lokale Konsum und die lokale Gemeinschaft gestärkt. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e. V. führt einen Praxistest und die Entwicklung eines kommunal umsetzbaren Mietbüro-Modells für ländliche Grundzentren und Kleinstädte in Prüm durch. So werden Erkenntnisse auch für andere Kommunen gewonnen.
Metropolregion Rhein-Neckar – länderübergreifend Themen der Digitalisierung vorantreiben.
Die Landesregierung handelt vernetzt – auch über Ländergrenzen hinweg. Die Ausrichtung des Digitalgipfels der Bundesregierung 2017 in der Metropolregion Rhein-Neckar hat gezeigt, wie wichtig eine länderübergreifende Zusammenarbeit in Regionen ist, um die Potenziale der Digitalisierung zu heben. In der Metropolregion Rhein-Neckar arbeiten Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung sowie Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an neuen Konzepten für ihre Region im Bereich Mobilität, Verwaltung oder Gesundheit, um sich als „Modellregion der digitalen Vernetzung“ zu etablieren. Beispiel ist die gemeinsame Behördennummer 115. In der Metropolregion Rhein-Neckar zeigt sich eine neue Kultur der Zusammenarbeit und die kluge Vernetzung der Akteure führt zu Fortschritt. Diese Kooperation fördert die Landesregierung auch in Zukunft.
Digitale Stadt Kaiserslautern – hier erprobte Lösungen werden allen Kommunen zur Verfügung stehen.
Die Landesregierung fördert ideell und finanziell mit knapp 1,7 Millionen Euro den Ausbau von Kaiserslautern zu einer digitalen Modellstadt für Rheinland-Pfalz. Hier werden die Vernetzung der Systeme in allen Bereichen der Stadt erreicht, neue Technologien praxisnah getestet und langfristige Smart-City-Lösungen eingeführt. Es werden gemeinsam mit den lokalen Akteuren vielfältige Projekte auf den Weg gebracht, Netzwerke aufgebaut und mit dem Slogan „herzlich digitale Stadt“ eine politische Leitlinie für den Umgang mit der Digitalisierung skizziert. Die Lösungen sollen allen Kommunen zur Verfügung stehen und alle wesentlichen Aspekte der Digitalisierung in Städten beleuchten.
PC- und Internet-Treffs für ältere Menschen unterstützen.
In Rheinland-Pfalz haben sich an über 60 Standorten PC- und Internet-Treffs für ältere Menschen etabliert. Die Treffs bieten Beratung, Begleitung und Hilfe bei den alltäglichen Fragen im Umgang mit neuen Medien. In den regionalen Treffs werden die Hilfesuchenden von gleichaltrigen ehrenamtlichen Internet-Tutorinnen und -Tutoren beim Einstieg in die digitale Welt unterstützt. Ende Oktober 2017 hat das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Universität Mainz die Broschüre mit den „PC- und Internet-Treffs für ältere Menschen in Rheinland-Pfalz“ veröffentlicht, die von der Landesregierung gefördert wurde.
Silver Tipps – sicher online!
Das Serviceportal „Silver Tipps – sicher online!“ gibt fundiert, verständlich und werbefrei Antworten im Umgang mit dem Internet. Ältere Onlinerinnen und Onliner erhalten hier von Expertinnen und Experten oder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konkrete Informationen, Anregungen und Tipps, die den täglichen Umgang mit Internet, Smartphone und Co. sicher machen und Berührungsängste abbauen. Neue Medien bieten ein großes kreatives Potenzial, daher will das Portal Seniorinnen und Senioren auch neugierig machen und dazu anregen, neue Dinge auszuprobieren. „Silver Tipps – sicher online!“ ist ein Projekt der Initiative Medienintelligenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest (MKFS), das gemeinsam mit den Partnern SWR, den Landesmedienanstalten Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, den Verbraucherzentralen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, den Datenschutzbeauftragten beider Bundesländer, dem MedienKompetenzNetzwerk Mainz-Rheinhessen, dem Bürgersender OK:TV Mainz, dem Netzwerk für Senior-Internet-Initiativen BW e. V. sowie dem Verband der Volkshochschulen Rheinland-Pfalz umgesetzt wird.
Digitalbotschafter fördern digitale Teilhabe Älterer.
Mit Unterstützung der Landesregierung sollen in Rheinland-Pfalz in den kommenden drei Jahren Digitalbotschafter ausgebildet und in ihrer Arbeit unterstützt werden. Immer mehr ältere Menschen in Rheinland-Pfalz nutzen Smartphone und Tablet. Die ehrenamtlichen Digitalbotschafter sollen durch Qualifizierung und Vernetzung darin unterstützt werden, Ältere im Umgang mit der digitalen Alltagswelt (Internet, Smartphone und Co.) vor Ort oder bei Bedarf zu Hause zu begleiten. Die Landesregierung will Unsicherheiten und Ängste abbauen und Menschen stärken, die neuen Möglichkeiten wahrnehmen zu können.
Landesinitiative Neue Nachbarschaften geht online auf www.neue-nachbarschaften.rlp.de
Für ein gutes und selbstbestimmtes Leben im Alter braucht es vor Ort Netzwerke der gegenseitigen Unterstützung. Ziel der Landesinitiative „Neue Nachbarschaften – engagiert zusammen leben in Rheinland-Pfalz!“ ist es, das soziale Miteinander und die gegenseitige Unterstützung auf lokaler Ebene zu fördern. Es gibt hierzu Praxiswerkstätten und Netzwerktage. Die neue Website gibt erstmals eine Gesamtschau über die mehr als 100 lokalen Nachbarschaftsinitiativen und Bürgergemeinschaften, die in Rheinland-Pfalz bereits existieren. Sie hilft bei der gezielten Suche nach diesen Initiativen. So lassen sich auf Wunsch die Projekte anzeigen, die in einer Region zur Verfügung stehen: beispielsweise Mittagstische, Lesepatenschaften, Fahrdienste, Mitfahrbänke, Einkaufshilfen, Begleitungen zu Ämtern oder Ärzten, Straßenfeste, Gemeinschaftsgärten oder Auszeiten für pflegende Angehörige. Zudem gibt es für die bestehenden und für neue Initiativen praktische Arbeitshilfen und Informationen über Möglichkeiten der Unterstützung und Förderung.
WEITERE INFORMATIONEN ZUR INITIATIVE NEUE NACHBARSCHAFTEN: www.neue-nachbarschaften.rlp.de